Ein Engel rührte Elia an und sprach zu ihm: Steh auf und iss! Und er stand auf und aß und trank und ging durch die Kraft der Speise vierzig Tage und vierzig Nächte bis zum Berg Gottes.
1. Könige 19, 5+8
Diesem Vers geht eine sehr eindrückliche Geschichte voraus: Die Geschichte vom Gottesurteil auf dem Berg Karmel, erzählt in 1 Kön 18.
Im Königreich Israel in der Nordhälfte des Landes herrschten König Ahab und seine Frau Isebel. Isebel stammte aus dem heidnischen Phönizien und hatte eine Menge fremder Götter und fremder Priester zur Verehrung dieser Götter nach Israel gebracht. Der König ließ seine Frau gewähren, und so breiteten sich die heidnischen Kulte in Israel aus – ein klarer Verstoß gegen das erste der 10 Gebote: Gott spricht: Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.
Der Einzige, der es wagte, sich im Auftrag Gottes offen dagegen zu stellen, war der Prophet Elia.
Nun brach eine Dürrezeit im Land aus, es fiel für eine lange Zeit kein Regen, und die Bewohner des Landes hungerten. Für Elia war klar: Gott hielt den Regen zurück, weil im Volk fremde Götter angebetet wurden.
Da rief Elia das Volk und den König zu einem Gottesurteil auf den Berg Karmel zusammen. Es ging um die Frage, wer der wahre und einzige Gott ist. Auf der einen Seite stand Elia mit seinem Vertrauen und seinem Gehorsam gegenüber dem Schöpfer der Welt und dem einen Gott, der Israel aus Ägypten geführt hatte.
Auf der anderen Seite standen hunderte von Priestern und Propheten der heidnischen Götter Baal, Aschera und wie sie alle hießen.
Das Ergebnis dieses Geschehens war eindeutig. Die heidnischen Götter, so intensiv sie auch von den heidnischen Priestern beschworen und angerufen wurden, bewirkten nichts. Aber der Gott, auf den Elia vertraute, bewirkte ein großes Wunder, und Elia konnte sogar den langersehnten Regen ankündigen, der das Land wieder fruchtbar machte.
Der König und seine Frau waren darüber wütend und zogen sich unter Drohungen in ihren Palast zurück. Elia floh vor ihnen in die Wüste – und er verfiel in eine tiefe Depression.
Eigentlich hatte er ja mit seinem Glauben triumphiert, Gott hatte ihn bestätigt, das Volk hatte alles miterlebt und der König und seine Frau konnten nichts mehr dagegen tun – aber Elia war fix und fertig.
Er konnte nicht mehr, es war alles zu viel für ihn gewesen, er hatte Angst vor der Rache der Königin und er wollte nur noch allein sein und sterben: Es ist genug, so nimm nun, Herr, meine Seele , so sagte er zu Gott.
Aber Gott hatte noch etwas für ihn zu tun. Gott sandte einen Engel als seinen Boten, der ihn aufforderte, zu essen und zu trinken und sich auf den Weg zu machen.
Das ist der Hintergrund des heutigen Losungsverses:
Steh auf und iss! Und er stand auf und aß und trank und ging durch die Kraft der Speise vierzig Tage und vierzig Nächte bis zum Berg Gottes.
Nun sind wir alle nicht in der Rolle des Propheten Elia.
Aber es wäre immerhin möglich, dass jemand schon in einer vergleichbaren Situation in seinem Leben gewesen ist: Völlig niedergeschlagen, verzweifelt, ohne Lebensmut und voller Ängste.
Was macht man da? Elia konnte gar nichts mehr machen. Er war zu nichts mehr in der Lage. Außer zu einem: Er redete mit Gott. Er betete. Eigentlich war es nur ein einziger Satz, den er Gott hinwarf: Es ist genug, ich kann nicht mehr!
Das können wir Menschen tun. Auch in größter Not und Verzweiflung uns an Gott wenden, mit ihm reden im Gebet. Es kann ein Hilfeschrei sein oder ein verzweifelter Satz wie bei Elia. Gott hört, was seine Leute zu ihm sagen.
Gott ist nicht weiter entfernt als ein Gebet.
Wie Gott das Gebet beantworten wird, wissen wir nicht.
Eine jüdische Tradition sagt: Gott gebraucht drei Möglichkeiten, um unser Gebet zu beantworten: Entweder sagt er
Ja – deine Bitte wird erfüllt
Oder Er sagt: Später wird deine Bitte erhört, aber jetzt noch nicht
Oder Er sagt: Nein - Ich habe für dich etwas anderes - und Besseres
Elia, der Prophet, sollte zurück in seinen Alltag und sollte sich stärken mit Essen und Trinken. Dann stand wieder sein Auftrag an.
Vielleicht ist das für uns auch oft das Richtige: Geh in deinen Alltag, stärke dich, und dann tu das, was du tun kannst. Auch wenn es nicht solche großen Dinge sind wie bei Elia. Nutze die Möglichkeiten, die du in deinem Alltag hast!
Gott kann dich leiten und dir neue Kraft geben.
Wir brauchen nicht zu resignieren und in Depressionen zu verfallen und darin zu bleiben.
Gott kann weiterhelfen. Er wird es nach seinem Willen auch tun.
Siehe, es ist kein Wort auf meiner Zunge, das du, Herr, nicht alles wüsstest.
Psalm 139, 4
Öffentlich und verborgen
Haben Sie sich erschrocken beim Hören des Bibelwortes ? ………………………
Gott kennt jedes Wort, das wir reden – wie finde ich das?
Manche Worte reden wir doch lieber im Verborgenen und Geheimen und möchten nicht, dass andere Menschen sie hören.
Im Wartezimmer oder im Linienbus überlegt man genau, was man laut sagt oder was man lieber nicht sagt, weil viele Fremde mithören können.
Zuhause am Telefon oder beim Schreiben am Computer ist es etwas anderes. Da kann ich bestimmen, wer etwas hören oder lesen soll und wer nicht.
Allerdings sagen uns Fachleute, dass auch das alles abgehört oder mitgelesen werden könnte, wenn zB ein Geheimdienst unbedingt wissen wollte, was ich mit meiner Familie oder mit Freunden bespreche. Ich gehe aber davon aus, dass das niemanden vom Verfassungsschutz interessiert.
ier in der Bibel geht es wohl vor allem um Worte, die Gewicht und Bedeutung haben. Es geht um Worte, die an Gott gerichtet sind und auch um Worte, die für andere Menschen sehr wichtig sein können.
Das wissen wir ja aus eigener Erfahrung: Worte können sehr große Wirkungen entfalten. Das gilt für die große Politik und das gilt für das persönliche Leben.
Es gibt gesprochene Worte, die einen Menschen lebenslang begleiten und bewegen können. Jemand erzählte mir im Alter von mehr als 60 Jahren: Damals hat ein Erwachsener etwas zu mir als Kind gesagt, das hat mich mein Leben lang bis heute nicht losgelassen und ich muss immer wieder einmal daran denken …..
Vielleicht gibt es in Ihrem Leben auch solche gewichtigen Worte, die man einfach nicht vergisst.
Mit Worten kann ich einen Menschen verletzen oder einen Menschen heilen. Deshalb sollten wir zumindest in besonderen Situationen gut überlegen, welche Worte wir sagen.
Im Jakobusbrief im NT, Kap 3, 5, wird gesagt: Die Zunge ist ein kleines Glied und richtet große Dinge an.
Heute macht uns das Bibelwort klar: Gott weiß, was ich rede und welche Worte ich gebrauche.
Das ist eigentlich auch logisch, denn wenn Gott der allmächtige Schöpfer ist, weiß er alles. Er kennt sogar meine Gedanken – so sagt es Psalm 139 in Vers 2.
Der Beter des Psalms staunt über die Größe Gottes, der mir auch in meinen Worten und Gedanken nahe ist – Vers 5: Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir.
An diesen unbegrenzten Gott dürfen wir uns halten und ihm vertrauen.
Der Apostel Paulus greift das in 1 Kor 4 auf: Der Herr wird ans Licht bringen, was im Finstern verborgen ist, und das Trachten der Herzen offenbar machen.
Im Hintergrund steht der Glaube, dass wir einmal vor Gott nach unserem Leben gefragt werden und uns für unser Tun und Lassen und auch für unsere Worte verantworten werden.
Sogar für die Worte und Gedanken, die wir selbst lieber im Verborgenen lassen würden.
Jesus sagt es deutlich in Matth 12, 36: Ich sage euch aber, dass die Menschen Rechenschaft geben müssen am Tage des Gerichts von jedem nichtsnutzigen Wort, das sie geredet haben.
Ich weiß, das wird mir nicht gefallen, wenn Gott mich mit allen meinen Worten konfrontiert. Denn ich habe schon eine Ahnung davon, dass ich immer wieder auch nichtsnutzige Worte von mir gebe. Ich kann mich darum bemühen, auf meine Worte zu achten, aber ganz gelingen wird es mir nicht, dass ich nur Gutes, Richtiges und Wichtiges rede. Wir sind eben alle nur Menschen mit Schwächen und Fehlern.
Deshalb ist es eine Hilfe, wenn die Bibel uns immer wieder mahnt und Hinweise gibt.
Jesus wurde einmal in eine Diskussion verwickelt darüber, was man als „reine“ Speisen essen dürfe und was man als „unreine“ Speisen zurückweisen müsse. Er antwortete, dass es gar nicht auf die Speisen ankommt, die in den Mund hineingehen. Dann sagte er weiter: „Was aber aus dem Mund herauskommt, das kommt aus dem Herzen, und das macht den Menschen unrein. Denn aus dem Herzen kommen böse Gedanken, Mord, Ehebruch, Unzucht, Diebstahl, falsches Zeugnis, Lästerung. Das sind die Dinge, die den Menschen unrein machen.“ (Matth 15, 18-20)
Worte, die aus dem Mund herauskommen, können vielfache Wirkungen erzielen. Sie können zerstören und sie können Menschen helfen und heilen.
Ein Wort kann ermutigen und mich neu motivieren.
Bei bestimmten Erkrankungen können Worte Wege weisen und helfen, wieder gesund zu werden.
Wir sollten nach solchen helfenden Worten fragen!
Wir sollten sie für uns selbst und für andere in der Bibel lesen und als Gottes Wort in unser Leben hineinnehmen.
Wir sollten sie an andere Menschen weitergeben und ihnen zusprechen.
Jemanden ausschimpfen, klein machen und mit Worten herunter drücken, das ist einfach. Das kann – leider - jeder.
Aber möchte ich das? Hilft das mir und hilft das anderen? Vermutlich nicht.
Aber jemanden mit Worten ermutigen und ihm weiterhelfen – das ist unsere Aufgabe. Am besten geht das, wenn wir Gottes Wort weitergeben. Es ist wie ein „Licht auf unserem Weg“ (Ps 119).
Mut zur Demut
Jesus spricht: Ein Beispiel habe ich euch gegeben, damit ihr tut, wie ich euch getan habe.
Joh 13, 15
Dieser Bibelvers ist der Abschluss einer besonderen Geschichte aus dem Joh.ev., Kap 13: Jesus wäscht seinen Jüngern die Füße. Was sagt uns diese Geschichte?
Damals vor 2000 Jahren in Israel war man zu Fuß unterwegs, entweder mit leichten Sandalen oder sogar barfuß. Entsprechend staubig und beansprucht sahen die Füße vermutlich aus.
Guter Gastgeber, der Gäste zum Essen einlud, wusch als erstes die Füße seiner Gäste, bzw. er ließ sie waschen – durch Sklaven oder Hausangestellte.
Auch heute wäre solch eine Tätigkeit keine verlockende Vorstellung. In unserer Kultur käme niemand auf die Idee, seinen Gästen die Füße zu waschen.
Hier im NT geht es um 12 Jünger, also 24 mit Sicherheit schmutzige Füße. Es wäre demütigend gewesen, wenn Jesus von jemandem anderen verlangt hätte, so etwas zu tun – ein Sklavendienst.
Aber Jesus, der Herr und Meister seiner Jüngerschar, tut es selbst!
Die Jünger sind völlig verblüfft.
Petrus reagiert als erster: Herr, du wäschst mir die Füße? Nimmermehr sollst du mir die Füße waschen!
Die Antwort Jesu: V. 8 Wenn ich dich nicht wasche, so hast du kein Teil an mir.
Das bedeutet:
Wer sich von Jesus nicht dienen lassen will, der gehört nicht in seine Gemeinschaft hinein. Wer nicht akzeptiert, dass Jesus für dich und für mich niedrig geworden ist, der kann nicht zu ihm gehören. Nur wer Jesus anerkennen kann als den Sohn Gottes, der Mensch wurde, ganz niedrig wurde, kann bei ihm seine Schuld abgeben, ein neues Leben finden.
Das ist das Besondere im christlichen Glauben: Ich brauche keine Vor-Leistung zu erbringen, ich brauche mich nicht zu dem eigentlich unerreichbaren Gott emporzuschwingen, sondern ich stehe vor dem Gott, der in Christus Mensch wurde, der sich erniedrigte, der seinen Leuten dient.
Im Hl. Abendmahl, das Jesus nach der Fußwaschung mit seinen Jüngern feiert, verdichtet sich diese Glaubensaussage:
Christus gibt sich selbst in, mit und unter Brot und Wein.
Das hat allerdings Folgen: Jesus sagt:
14Wenn nun ich, euer Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, so sollt auch ihr euch untereinander die Füße waschen. 15Denn ein Beispiel habe ich euch gegeben, damit ihr tut, wie ich euch getan habe. 16Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Der Knecht ist nicht größer als sein Herr und der Gesandte nicht größer als der, der ihn gesandt hat. 17Wenn ihr dies wisst – selig seid ihr, wenn ihr’s tut.
Jesus möchte, dass seine Nachfolger füreinander da sind und einander dienen.
Das widerspricht nun eindeutig unserem menschlichen Stolz! Wir würden lieber herrschen und uns von anderen bedienen lassen.
Aber Jesus lädt ein zur Demut.
In dem Wort De-mut steckt das Wort "Mut" - manchmal gehört viel Mut dazu, demütig zu sein. Vielleicht fällt uns deshalb Demut so schwer.
Stolz zu sein ist einfacher. Deshalb trifft man viele stolze Menschen, die meinen, etwas erreicht zu haben und sich darauf etwas einbilden.
Manches, was Menschen tun und können, mag bewundernswert sein – aber kann irgendjemand den allmächtigen Gott mit irgendetwas beeindrucken? Ich meine nicht.
Beeindruckend finde ich die Demut Jesu Christi – er hat auf seine Allmacht und Vollkommenheit als Sohn Gottes verzichtet und hat für die Menschen gelebt, ist für sie gestorben und auferstanden.
Als Gemeinde richten wir uns nicht nach den Maßstäben der Menschen.
Sondern wir orientieren uns an den Worten und Taten Jesu Christi.
Deshalb soll es bei uns anders sein als in großen Teilen unserer Gesellschaft, die sich nach Macht und Geld ausrichten.
In der Gemeinschaft derjenigen, die Jesus Christus folgen, sollen andere Maßstäbe gelten:
- wichtiger als das, was ich habe, ist das, was ich bin;
- wichtiger als das, was ich nehme, ist das, was ich gebe;
- wichtiger als mein Stolz ist meine Demut.
Das aber kann ich nur lernen von Jesus selbst, der seinen Jüngern die Füße wusch - Jesus spricht: Ein Beispiel habe ich euch gegeben, damit ihr tut, wie ich euch getan habe.
Leben und Tod - was glauben wir?
Denn was jetzt vergänglich ist, muss mit Unvergänglichkeit bekleidet werden, und was jetzt sterblich ist, muss mit Unsterblichkeit bekleidet werden.
1. Korinther 15, 53
Vor einigen Jahren starb einer der bekanntesten Wissenschaftler unserer Zeit, der britische Physiker Stephen Hawking. Durch eine unheilbare Nervenerkrankung war er vollständig gelähmt und konnte nur durch einen speziellen Computer mit anderen Menschen kommunizieren. An ein Leben nach dem Tod glaubte Stephen Hawking nicht. Ein Jenseits hielt er für ausgeschlossen.
«Ich sehe das Gehirn als einen Computer an, der aufhört zu arbeiten, wenn seine Einzelteile nicht mehr funktionieren», sagte Hawking der britischen Zeitung «The Guardian». «Es gibt kein Leben nach dem Tod für kaputte Computer; das ist ein Märchen für Leute, die Angst im Dunkeln haben.»
Einige Tage vor ihm starb der bekannteste Prediger des 20. Jahrhunderts, der amerikanische Baptistenpastor Billy Graham, im Alter von 99 Jahren. Weltweit haben viele Millionen Menschen seine Predigten gehört. Einige Jahre vor seinem Tod hatte er folgendes gesagt:
„Eines Tages werden Sie lesen oder hören, dass Billy Graham tot ist. Glauben Sie kein Wort davon. Ich werde lebendiger sein, als ich es jetzt bin. Nur meine Adresse wird sich geändert haben. Ich werde in Gottes Gegenwart eingetreten sein, in seine liebende Umarmung.“
Hier stehen sich Glaube und Unglaube direkt gegenüber. Besser: Glaube und Glaube stehen sich gegenüber. Denn wer von Gott nichts wissen will, der glaubt nur, dass die Welt ohne Gott lebt.
So ist es bei diesen beiden weltberühmten Menschen:
Der Physiker, der über das Weltall forscht und spekuliert, glaubt, dass mit dem Tod alles aus ist. Der Prediger, der die Worte der Bibel als Wort Gottes an uns Menschen verkündigt, glaubt an ein Leben nach dem Tod in Gottes Gegenwart.
Damit sind wir bei den Worten der Bibel zur Auferstehung von den Toten.
Paulus spricht von einer Verwandlung, von einem neuen und unvergänglichen Leib, den Gott uns in der Auferstehung schenken wird. Er wird nicht vergleichbar sein mit dem sterblichen Leib, den wir jetzt haben, mit dem wir unser Leben zwischen Geburt und Tod verbringen.
Der allmächtige Gott, der die Welt geschaffen hat und der Jesus Christus von den Toten auferweckt hat, wird uns sterbliche Menschen teilhaben lassen an seiner neuen Schöpfung.
Sie wird verbunden sein mit der Auferstehung von den Toten und der Wiederkunft Jesu Christi.
Der Tod wird besiegt, die im Glauben an JX gestorbenen Menschen werden auferstehen. Sie werden von Gott verwandelt und beschenkt mit einem neuen und unsterblichen Leib.
So lautet das Zentrum unseres Glaubens aufgrund der Bibel.
Zweifler fragen: Wie soll das gehen? Wer stirbt, dessen Leib wird begraben und verschwindet im Laufe der Zeit, der Körper löst sich auf.
Wenn Wissenschaftler nach Spuren eines vor langer Zeit verstorbenen Menschen suchen, finden sie nichts mehr. Der Körper vergeht und ist nicht mehr da.
Aber das sagt nichts aus über uns Menschen als Person, als Seele, als Geist.
Was uns als Menschen ausmacht, verschwindet nicht. Der Mensch stirbt zwar, aber verschwindet nicht vor Gott.
Paulus: Gott wird uns in der Auferstehung ein neues Leben geben, das mit dem alten nicht vergleichbar ist.
Aus der Sicht der modernen Naturwissenschaft können dagegen keine Einwände vorgebracht werden. Die Wissenschaft befasst sich mit unserer Welt, so wie sie für Menschen zu erforschen ist und wie sie – vermutlich in langen Jahren – geworden ist. In solchem Forschen gibt es faszinierendes Wissen und großartige Entdeckungen.
Aber der Glaube an eine Auferstehung von den Toten liegt außerhalb des menschlichen Forschens und Entdeckens. Durch die Wissenschaft ist dieser Glaube nicht zu beweisen und nicht zu widerlegen.
In naturwissenschaftlichen Kategorien ist das Handeln Gottes nicht zu erfassen.
Gott handelt nicht in den Grenzen der menschlichen Wissenschaft, so beeindruckend sie auch sein mag. Gott ist nicht zu erfassen in naturwissenschaftlichen Theorien. Er ist auch nicht zu erfassen in den Berechnungen der Computer.
Sondern Gott ist der Schöpfer und der Herr dieser Welt. Er ist zu groß für unseren Verstand und zu groß für die menschliche Wissenschaft.
Deshalb sind wir nach unserem Vertrauen gefragt. Vor Gott zählt nicht unser Wissen. Vor Gott zählt unser Vertrauen auf das, was Gottes Wort, die Bibel, uns zusagt: Der Tod ist besiegt, den wir Menschen nicht besiegen können.
Wir sind gefragt ob wir das glauben. Wir sind dazu eingeladen, auf Jesus Christus zu vertrauen, den Gekreuzigten und Auferstandenen.
Ein Glaube, der sich auf Jesus Christus bezieht und ihm vertraut, hat Grund zur Hoffnung gegen den Tod und über den Tod hinaus. Wir glauben: Gott wird uns sterbliche und gestorbene Menschen verwandeln und uns ein unvergängliches Leben schenken in seiner Ewigkeit.
Billy Graham, der Prediger, hat recht: Von jedem von uns wird man irgendwann lesen oder hören, dass wir gestorben sind. Aber das ist nicht das Wichtigste. Entscheidend ist, dass Jesus Christus uns die Tür zur Ewigkeit bei Gott öffnet.
Dieser Glaube gibt mir Kraft für mein Leben und Trost und Halt für mein Sterben und Hoffnung auf meine Auferstehung. Deshalb freuen wir uns auf Ostern!
Wer hat Macht?
1. Timotheusbrief Kap. 2, Vers 2:
Betet für die Regierenden und für alle, die Gewalt haben, damit wir in Ruhe und Frieden leben können, in Ehrfurcht vor Gott und in Rechtschaffenheit.
Wer regiert die Welt? Wer hat die größte Macht unter den Mächtigen auf dieser Erde?
Man könnte als Antwort einige Namen von Präsidenten oder Staatschefs anführen. Mit der Bibel könnte man aber auch eine ganz andere Antwort geben: Die größte Macht hat der Fürst dieser Welt, der Widersacher Gottes, der Teufel. In der Versuchungsgeschichte im Matthäus-Evangelium sagt er zu Jesus: Ich gebe dir alle Reiche der Welt und ihre Herrlichkeit, wenn du niederfällst und mich anbetest.
Jesus lehnt das ab und sagt: Du sollst Gott, deinen Herrn, anbeten und ihm allein dienen.
Dass der Teufel Macht hat in dieser Welt, kann man jeden Tag in den Fernsehnachrichten sehen, wenn Bilder leidender Menschen gezeigt werden. Was Menschen einander antun, ist wirklich satanisch. Heute geschieht das zum großen Teil mit modernsten Waffen und Bomben und Raketen.
Es gibt einige wenige mächtige Menschen, die dazu die Befehle geben. Wir alle gehören nicht dazu, und wahrscheinlich können wir darüber froh sein. Normale Menschen wie du und ich regieren jedenfalls nicht die Welt. Wer – abgesehen vom Widersacher Gottes – wirklich Macht in seinen Händen hat, ist für uns als normale Menschen nicht zu durchschauen. Da gibt es sicher einige, die wenig oder gar nicht in der Zeitung stehen und trotzdem im Hintergrund ihre Fäden ziehen.
Diese Realitäten können wir als Christen nicht ändern, so gerne wir das auch tun würden und für Frieden, Gerechtigkeit und ein erträgliches Leben für alle Lebewesen sorgen würden. Stattdessen hören und sehen wir immer wieder, dass Kriege geführt werden, dass Menschen unter Ungerechtigkeiten leiden und dass unsere Welt durch Massenvernichtungswaffen gefährdet ist.
Aber wir haben als Christen doch noch eine ganz andere Perspektive. Wir glauben, dass Gott die ganze Welt geschaffen hat und dass er sie in seiner Hand hält. Wir glauben, dass wir mit Gott reden können im Gebet. Und wir glauben, dass Gott in dieser Welt wirkt und handelt, auch wenn die scheinbar mächtigen Menschen etwas ganz anderes vorhaben.
„Es wird regiert“. Das sagte der bedeutende Theologe Karl Barth am Vorabend seines Todes zu seinem Freund. Und er fuhr fort: „Ja, die Welt ist dunkel. Nur ja die Ohren nicht hängen lassen! Nie! Denn es wird regiert, nicht nur in Moskau oder in Washington oder in Peking, sondern es wird regiert, und zwar hier auf Erden, aber ganz von oben, vom Himmel her! Gott sitzt im Regimente! Darum fürchte ich mich nicht. Gott lässt uns nicht fallen, keinen einzigen von uns! – Es wird regiert!“ So weit Karl Barth im Jahr 1968.
Dieses Vertrauen, dass Gott regiert, dürfen wir als Christen wagen. In der Geschichte des Volkes Israel haben die Menschen erfahren, dass Gott sein Volk vor der Vernichtung durch den Pharao und sein Heer bewahrt hat und es 40 Jahre lang durch alle Nöte und Gefahren durch die Wüste geführt hat.
Im Neuen Testament wird erzählt, wie nach dem Tod Jesu am Kreuz für seine Jünger alles verloren und zu Ende schien. Doch Gott hat den Tod überwunden, Jesus auferweckt am dritten Tag, und das Evangelium in der ganzen Welt verbreiten lassen.
Diese und viele andere Beispiele belegen die vielfache Erfahrung der Glaubenden: „Gott sitzt im Regimente und führet alles wohl“, so dichtet Paul Gerhardt in seinem Lied „Befiehl du deine Wege“.
Wenn das unser Glaube ist, dann ist die wichtigste Aufgabe der Christen die, von der unser heutiges Bibelwort spricht: Betet für die Regierenden und für alle, die Gewalt haben, damit wir in Ruhe und Frieden leben können, in Ehrfurcht vor Gott und in Rechtschaffenheit.
Wir reden im Gebet mit dem Gott, der regiert und der alles in seiner Hand hält.
Wenn in unserer Zeit mächtige Politiker sich vor Gott verantworten, geht die Politik in eine gute Richtung: Die Politiker werden sich bemühen um Frieden, Gerechtigkeit, und Nachhaltigkeit für die folgenden Generationen.
Wer dagegen als verantwortlicher Politiker nur an sich selbst und seine eigene Macht denkt, wird scheitern. Auch dafür gibt es mehr als genug Beispiele in der Geschichte, wie scheinbar unangreifbare Machthaber überheblich wurden und am Ende zu erbärmlichen Wichten zusammengeschrumpft sind.
Gut geht es immer dann, wenn Menschen sich vor Gott verantwortlich wissen und ihre Macht zum Wohl ihrer Mitmenschen gebrauchen.
Schlecht läuft es immer dann, wenn Menschen meinen, sie seien die Herren dieser Welt und könnten aus eigener Machtvollkommenheit tun und lassen, was sie wollen.
Für diese Einsicht ist die Nazi-Herrschaft in Deutschland nur ein besonders abschreckendes Beispiel.
Wenn nach der Bibel Menschen ihre Macht vor Gott verantworten sollen, dann hat das auch Folgen für die christlichen Kirchen und Gemeinden. Sie haben andere Aufgaben als politische Macht auszuüben. Christen und Gemeinden und Kirchen sollen Menschen zu einer Beziehung zu Gott einladen und gemeinsam diese Gottesbeziehung in der Gemeinde leben.
Die Kirchen als Institutionen haben nicht die Richtlinien der Politik zu bestimmen. Es ist auch nicht Aufgabe der Kirchen und der Christen, Menschen in irgendeine politische Richtung zu drängen oder sogar zu zwingen.
Christen können und sollen in allen demokratischen Parteien in unserer Gesellschaft aktiv sein.
Aufgabe der Christen und der Gemeinden ist es, für die Politiker zu beten, wie es der Apostel Paulus im 1. Timotheusbrief sagt: Betet für die Regierenden und für alle, die Gewalt haben, damit wir in Ruhe und Frieden leben können, in Ehrfurcht vor Gott und in Rechtschaffenheit.